Vogelschutz und Strukturvielfalt durch Ganzjahresbeweidung

Abb.174 Kopie

Aufbauende Nahrungskette durch Strukturvielfalt bei ganzjähriger Beweidung mit Heckrindern, einer Abbildzüchtung des ausgestorbenen Auerochsen

Alarmierende Berichte über das Insektensterben durch Pestizideinsatz in der Landwirtschaft schrecken die Gesellschaft auf. Der dadurch bedingte Verlust der biologischen Strukturvielfalt ist – neben anderen Ursachen – der Grund für das zunehmende Vogelsterben in Deutschland und anderen Ländern weltweit. 

Die Entwicklung hin zu intensiver Landwirtschaft und Monokultur zur Steigerung der Produktion hat verhängnisvolle Folgen. Diese sind zwar allgemein bekannt, werden aber größtenteils nicht beachtet. In zunehmendem Maße findet aber inzwischen auch in landwirtschaftlichen Betrieben ein Umdenken statt. Die Beweidung, insbesondere im Rahmen der Mutterkuhhaltung, wird wieder populär.

Eine besondere Form der extensiven Beweidung in Deutschland und Europa ist die extensive Ganzjahresbeweidung mit Robust-Rindern. Allen voran mit den an das mitteleuropäische Klima bestes angepassten „Heckrindern“. Im Rahmen eines in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts begonnenen Rückzüchtungs-Projektes ist das Heckrind als Abbildzüchtung des im 17. Jahrhundert ausgestorbenen Auerochsen als neue Robust-Rinderrasse entstanden.

Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) hat inzwischen eigene Weideprojekte ins Leben gerufen. Ökologisch wertvolle Flächen werden durch extensive Beweidung u.a. mit „Auerochsen“ und Wasserbüffeln erhalten.

Durch eine extensive Beweidung mit Rindern entsteht ein mosaikartiges Standorts- und Vegetationsgefüge, in dem sich offene stark abgegraste Flächen mit weniger abgefressenen und leicht bis stark verbuschten Zonen sowie mit Einzelbäumen abwechseln. Diese Strukturvielfalt wirkt sich auf die Microfauna und somit auch auf die darauf aufbauende Nahrungskette sehr positiv aus (Van Doren 2002, Holsten 2003).

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